Geldern Nierspark | Städtebauliches Entwicklungskonzept

Die Stadt Geldern hat als ganzheitliches Leitbild das Stadtentwicklungskonzept 2010 erarbeitet, in dem die Stadtentwicklungsziele dargestellt sind. Das Bahnhofsumfeld und die westlich angrenzenden Flächen sind die letzten verbleibenden Entwicklungsflächen in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum. Westlich der Bahn entsteht der neue Stadtteil Nierspark‘ – überwiegend auf ehemaligen Bahnflächen – im Übergang zur Niersaue. Fingerförmig greift die Landschaft in das neue Baugebiet. Ein System aus linearen Gräben und Retentionsteichen thematisiert das Gestaltungselement Wasser als Alleinstellungsmerkmal des Stadtteils. Die Stadt-Landschafts-Spange bindet die Innenstadt über den Bahnhof und die neue Unterführung an die Niersaue an und erschließt den neuen Stadtteil für den Fußgänger und Radfahrer. Die Gestaltung des neuen Platzbereiches westlich der Unterführung ‚Niersforum‘ thematisiert den Übergang von der Stadt zur Landschaft. Im Mittelpunkt des städtischen Platzes steht die in die Platzgestaltung integrierte künstliche Wasserfläche.

Geldern Grünkonzept M 1-1000 Lageplan Entwurf

Das städtebauliche Gesamtkonzept konkretisiert die einzelnen Bauabschnitte mit flexiblen Nutzungspräferenzen (Wohnen in unterschiedlichen Wohnformen auf der Westseite, Gewerbe, Dienstleistung und Wohnen auf der Ostseite der Haupterschließung) sowie das grundlegende Erschließungsgerüst im Zusammenhang mit den landschaftlichen Vernetzungselementen einschließlich des integrierten Regenwasserkonzeptes.

Geldern Freiraumtypologie 02 2008-11-24

Für die Festlegung von sinnvollen Bauabschnitten, eines tragfähigen Erschließungsgerüstes und für die Weiterentwicklung des Regenwasserkonzeptes wurden exemplarische Baustrukturen und Typologien als ‚Leitbild Baustruktur‘ entwickelt und als Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien dargestellt.

Die Anordnung der Baustrukturen der Wohnquartiere westlich der Haupterschließungsstraße optimiert unter energetischen Gesichtspunkten deren Ausrichtung nach Süden und Westen. Die flexibel entwickelten Baufelder werden in regelmäßigen Abständen von Stichstraßen erschlossen. Die Stichstraßen weiten sich nach Westen platzartig auf, wodurch informelle Wendemöglichkeiten und Platzsituationen entstehen. Attraktive Wegeverbindungen stellen die Verknüpfung zur Landschaft und schmale, parallel zur Haupterschließung verlaufende Wohnwege Verbindungen innerhalb der Quartiere her.

Geldern Freiraumtypologie 03 2008-11-24

Die Grünvernetzung des neuen Stadtteils mit der Landschaft der Niersaue erfolgt über Ost-West gerichtete Grünzüge und thematisiert das Gestaltungselement Wasser: Die Stadt-Landschafts-Spange wie die südlich angrenzenden ‚Grünen Finger’ führen aus der Niersaue als ‚Talräume’ in die hochwassersicher angehobenen Baufelder des neuen Siedlungsraumes hinein. Die unterschiedlich ausgeprägte Naturnähe unterstreicht die Hierarchie der Stadt- und Landschaftsräume. Zugleich übernehmen die Freiräume die Funktion als Spiel- und Streifräume für Kinder.

Ergänzend zum Leitbild ‚Freiraum’ und ‚Baustruktur’ sowie aufbauend auf der Entwurfsplanung für den Raum der Stadt-Landschafts-Spange wurde eine Freiraumtypologie für den neuen Stadtteil erarbeitet. Die Typologie wurde am Beispiel charakteristischer Straßen-, Platz- und Landschaftsräume entwickelt.

Als erster Baustein wurde 2011  die neue Bahnunterführung eingeweiht (RaumPlan Aachen mit Schüßler-Plan Köln). 2013 wurde das Niesforum mit dem Wasserplatz fertiggestellt (RaumPlan Aachen mit wbp Landschaftsarchitekten Bochum). Mehr hierzu: Bahnhof Geldern| Neubau Personenunterführung / Niersforum

Geldern_3D_StadtLandschaftssp