Geldern | Integriertes Handlungskonzept 2014-2018

Die Stadt Geldern plant einen neuen Stadtteil westlich der Bahn auf brachgelegenen ehemaligen Bahngeländen in attraktiver Lage zwischen Innenstadt und Niersaue.  Das zentrale stadtentwicklungspolitische Ziel des Projektes ist die Schaffung eines gemischten Stadtquartiers mit landschaftlich eingebundenen Wohnstandorten und zentrumsergänzenden Dienstleistungsstandorten, wobei die Attraktivität des Entwicklungsgebietes über das Alleinstellungsmerkmal Wasser und über hochwertig gestaltete Stadt- und Landschaftsräume definiert wird.

Ergänzt werden die Entwicklungsziele für den neuen Stadtteil um die geplante Aufnahme von Klimaschutzzielen und die Integration sozialer und bildungspolitischer Infrastrukturprojekte.

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Grundlage des integrierten Handlungskonzeptes ist das Städtebauliche Entwicklungskonzept Geldern Nierspark. Mehr dazu: Geldern Nierspark | Städtebauliches Entwicklungskonzept

Leitbild des Masterplanes ist ein lebendiger und attraktiver neuer Stadtteil mit vielfältigen Nutzungen in zentraler und gleichzeitig landschaftlich attraktiver Lage. Das Alleinstellungsmerkmal des Stadtteils ist die Lage am Wasser sowie die Verzahnung von Landschaft und Bebauung mit dem symbolträchtigen Auftakt des Niersforums in der Stadt-Landschaftsspange. Die 2014-2018 geplanten Projekte sind nach Handlungsfeldern gegliedert.

  • 1. Stadtentwicklung und Wohnen
  • 2. Energie und Wirtschaft
  • 3. Öffentlicher Raum, Infrastruktur und Verkehr
  • 4. Gesundheit, Bildung und Soziales
  • 5. Ökologie, Wasser und Landschaft
  1. Stadtentwicklung und Wohnen

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Die Vermarktung der Baugrundstücke im ersten Wohngebiet gestaltete sich ausgesprochen erfolgreich. Das rasterförmige Straßennetz des neuen Wohngebietes mit zwei in Ost-West-Richtung verlaufenden Wohn-Stichstraßen mit informellen Wendeplätzen als platzartig gestaltete Aufweitungen des Straßenraumes und ergänzenden Wohnwegen in Nord-Süd-Richtung wurde zügig realisiert.

2. Energie und Wirtschaft

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Dem Klimaschutz als einer der wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart sollte im Entwicklungsgebiet in Zukunft stärker Rechnung getragen werden. Die Energieeffizienz spielte eine wichtige Rolle beim Bauen. Die Stadt Geldern beauftragte daher für die Bauabschnitte 13.2 und 13.3 des Entwicklungsgebietes Nierspark eine Untersuchung zur klimagerechten Stadtentwicklung (Büro Stadt-Land-Fluss, Bonn).  Es wurde eine Klimaschutzsiedlung im Rahmen des Programms ‚100 Klimaschutzsiedlungen in NRW‘ realisiert. Der Bereich der Klimaschutzsiedlung sollte zunächst ca. 50 Wohneinheiten umfassen und aus 31 Grundstücken für freistehende Einfamilienhäuser, Doppelhäuser und drei Grundstücken für Mehrfamilienhäuser bestehen. Um örtliche Architekten und Handwerker mit dem Thema ‚Passivhaus‘ näher vertraut zu machen, wurde eine Qualitätsoffensive durchgeführt, die unter anderem Seminare und Workshops umfasste.

3. Öffentlicher Raum, Infrastruktur und Verkehr

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Der dreiecksförmige Bahnhofsvorplatz am Brühlschen Weg erschien als deutlich in die Jahre gekommen und war in  seiner derzeitigen Anmutung als ‚Entree‘ in die Stadt ungeeignet. Idee der Neugestaltung war es, die Laufzone vor dem Bahnhofsgebäude in der Pflastergestaltung an den Vorplatz der Personenunterführung anzubinden. Der tiefer liegende baumbestandene Platzbereich wird von einem hellen Stufenband markiert. Sitzelemente werden auf der Südostseite im Bereich der Taxistände angeboten. Durch die topografische Absenkung der mittigen Platzfläche entsteht ein angenehmer Aufenthaltsbereich für Außengastronomie. Die Beleuchtung des Platzes wird erneuert: Betont werden die Laufwege, etwas zurückgenommen die Aufenthaltsbereiche. Zwischen Unterführung, Bahnhofseingang und Straßenquerung Richtung Innenstadt wird ein Blindenleitsystem aufgebaut, das auch mobilitätseingeschränkten Personen eine gute Orientierung bietet.

4. Gesundheit, Bildung und Soziales

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Der Kreis Kleve hat zur Findung der städtebaulichen und architektonischen Konzeption für den Neubau des Berufskollegs im Stadtentwicklungsgebiet Nierspark ein wettbewerbsähnliches Verfahren durchgeführt, aus dem der Entwurf des Büros nps tchoban voss GmbH & Co. KG Hamburg als Sieger hervorgegangen ist. Als nächster Schritt wurde auf der Basis dieses Entwurfes ein Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren (Innenentwicklung) aufgestellt.

5. Ökologie, Wasser und Landschaft

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Die den Platz querende Haupterschließungsstraße wird eingefasst von der Wasserfläche des Platzes und der Wasserfläche des Auenparks als Bestandteil des offenen Regenwassersystems des neuen Stadtteils. Die Allee wird unterbrochen, um den fließenden Übergang zwischen dem städtischen Platzbereich und der Landschaft der Niersaue zu betonen. Die Wasserfläche des Platzes liegt auf ca. 25 m ü. NN. Die Wasserfläche des Auenparks nimmt das Regenwasser des neuen Stadtteiles über einen Wassergraben (BA 9.0) auf und weist im Verbund mit der renaturierten Niersaue wechselnde Wasserstände auf. Der Auenpark wurde 2013 fertiggestellt (Ausführung IB Jansen).